Datum/Zeit
Datum - 30/11/2025
17:00 - 18:30
Ort
Liebfrauenkirche
Kategorieen
Choral, Oratorium und Kunstmalerei
Kirchenchor Liebfrauen singt Bach und Saint-Saëns – Künstlerin malt live in der Kirche
Mit Musik aus gegensätzlichen Welten wird die Adventszeit 2025 in der Cannstatter Liebfrauenkirche eröffnet. Der Kirchenchor und das Kirchenorchester Liebfrauen und Solisten unter der Leitung von Ulrich Hafner führen beim großen Jahreskonzert am 30. November um 17 Uhr das weltberühmte „Wachet auf!“ des deutschen Protestanten Johann Sebastian Bach und das Weihnachtsoratorium des französischen Katholiken Camille Saint-Saëns auf. Im wahrsten Wortsinn „untermalt“ wird die Musik von der Stuttgarter Künstlerin Kerstin Rehbein. Sie wird während der Aufführung live zwei Kunstwerke schaffen, die danach bis zum Fest Maria Lichtmess (2. Februar) als Emporenbilder in der Kirche hängen werden.
Die außergewöhnliche Konstellation Bach/Saint-Saëns verspricht ein Spannungsfeld von höchstem Musikgenuss. Johann Sebastian Bach schrieb seine Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, eines seiner bekanntesten Werke, im Jahr 1731. Das Werk beschreibt die Beziehung zwischen Jesus und der menschlichen Seele. Diese Seele wird symbolisch verglichen mit einer Braut, die auf ihren Bräutigam – im übertragenen Sinne: auf Jesus – wartet und jederzeit auf sein Erscheinen vorbereitet sein soll. Der gleichnamige Choral des evangelischen Predigers Philipp Nicolai aus dem Jahr 1599 diente als Vorlage für Bachs Werk. Unbekannt ist dagegen der Textdichter.
Französischer Zeitgeist mit meditativem Charakter und dezenter Orchestrierung
Das Weihnachtsoratorium („Oratorio de Noël“) des berühmten französischen Organisten und Komponisten Camille Saint-Saëns bildet den Kontrapunkt dazu. Im Advent 1858 hatte Saint-Saëns sein Oratorium im Alter von 23 Jahren innerhalb von nur zwölf Tagen geschaffen als er Organist an der Pariser Kirche La Madeleine war. Das Oratorium, mit einer Aufführungsdauer von 35 bis 40 Minuten vergleichsweise kurz, hat eine überwiegend lyrisch-kontemplative Grundstimmung. Dieser meditative Charakter entspricht dem damaligen Zeitgeist in Frankreich ebenso wie die dezente Orchestrierung ohne Blasinstrumente und das zumeist ruhige Tempo.
Kunst in der Kirche – Emporenbilder bis Maria Lichtmess ausgestellt
Während des Konzertes malt Kerstin Rehbein, Künstlerin aus Stuttgart, zwei Bilder „als offene und nicht ausformulierte Skizzen“. Dabei ist ihr im Prozess des Malens das Suchen ebenso wichtig wie das Ergebnis. Durch die Musik und die adventliche Stimmung im Kirchenraum inspiriert wird sie sich dem Thema „Wachet auf“ künstlerisch nähern und zwei sogenannte „Emporenbilder“ schaffen. Emporenbilder waren vor allem in der lutherischen Tradition Bildzyklen, die an den Brüstungen von Emporen aufgehängt wurden und biblische Geschichten für die Gemeinde illustrieren. In Liebfrauen sollen sie – bis Maria Lichtmess – an das Adventskonzert erinnern.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Kirchenchor Liebfrauen
Kirchenorchester Liebfrauen
Solisten
Künstlerin Kerstin Rehbein
Gesamtleitung: Ulrich Hafner